Die Tränen ruhten tief in mir, wie in einem fossilen Grundwasserreservoir, unangetastet. Es schien viel mehr mein Herz stumm zu weinen, oder einfach nur stumm zu sein.
Aber natürlich war es das nicht wirklich. Es schlug in meiner Brust und hielt mich am Leben.
Hier ist sowieso alles weiß. Das Bett, das Laken, die steife Decke und das harte Kissen. Die Kittel der Ärzte , die sagen, alles würde gut werden. Papas Gesicht. Leahs rechtes Bein ist auch weiß, wie immer. Nur nicht mehr lange.
„Es gibt noch viel zu tun, Jack. Viel zu tun!“
Der Junge mit dem weißen Haar wechselte den knorrigen Holzstab zwischen seinen Händen und lehnte sich halb daran, eine Augenbraue hochgezogen.
„Ganz ehrlich, Nord. Ich fange an das zu bereuen.“
In Jacks Stimme schwang Witz mit.
„Dir ist schon klar, dass du nicht halb so anziehend wirkst, wie du glaubst?“
Sie starrte auf die Schuhe, die vor ihr im Staub stehen blieben. Abgetretene Chucks, auf die irgendwer eine schon verblassende Botschaft geschrieben hatte.
Pia … ich weiß nicht, was ich sagen soll. Alles fühlt sich so unwirklich an. Ich komme mir vor als wäre ich in die falsche Filmkulisse gestolpert, und statt mich gehen zu lassen, hat mich der Drehbuchschreiber hierher gesetzt, an diesen Tisch neben die tickende Uhr.
Ich war Barbara. Doch ich war es nicht. Barbara war eine Fremde, und ich war – nur ein leeres Papier. […] „Ich bin nicht Barbara.“ Ich verharrte kurz, dachte nach. Weitere Buchstaben folgten. „Wer bin ich?“
Rasch laufe ich zum Besen und klopfe ihm nahezu freundschaftlich auf das morsche Holz. Dass so viel Kraft in diesem alten Borstenschwinger steckt, kann ich noch immer nicht glauben, aber zumindest hart ist das Holz.
Zufrieden mit seiner Leistung als kompetenter Halter eines solch seltenen Exemplars, ließ er sie nach ein paar Kilometern wieder herunter und belohnte sie mit einem Kopftätscheln. Fasziniert beobachtete er, wie Bella hyperventilierte.
Kuchen auf weißen Porzellantellern. Tassen mit Kaffee und Tee. Eine geblümte Spitzentischdecke und all die Verwandten am Tisch, mit ihrem unechten Lächeln und der krampfhaften Haltung.
Sie gaukelten Freude und Ungezwungenheit vor.
Sekunden wurden zu Stunden, Minuten zu Tagen. Der Wind wurde stärker und stärker, das Meer brüllte, die Sonne verschwand vollständig am Horizont. Es schien so verlockend, einfach loszulassen und zu gehen.
Kurz blinzelte er, nur um sich zu vergewissern, dass es kein Hirngespinst war, doch da saß tatsächlich seine Fukutaichou und hatte sich allzu konzentriert über ein Blatt Papier gebeugt. Da stimmte doch etwas nicht.
Bounty: Ein Paketlieferant, der besoffene Tod, meine Nichte und zwei misshandelte kleine… ein Buchstabe und ein Wort. Wow. Und ich dachte mein Leben kann nicht schlimmer werden.